Sommerferien:   
Die pure Lust am Leben    

"Verseucht mir meinen Garten mit Schwefeldioxyd, vernebelt mir die Sinne, bis man nichts mehr sieht, baut mir durch die Küche noch 'ne Autobahn, schneidet mir die Haare, zieht mir noch 'nen Zahn. Und wenn es wirklich nötig ist, dann will ich nicht so sein, dann lagert noch Plutonium in meinem Keller ein. Aber eins kann mir keiner, eins kann mir keiner, eins kann mir keiner nehmen, und das ist die pure Lust am Leben." – so sang einst die Gruppe "Geier Sturzflug".
Sich die pure Lust am Leben zu gönnen, das ist fast biblisch, nur heißt es da etwas ernster: "Ich bin gekommen, daß sie das Leben haben, und es in Fülle haben." (Joh 10,10)
Leben in Fülle, das können in diesen Tagen wieder alle genießen, denen bei diesem hochsommerlichen Wetter die Möglichkeit zum Urlaub geschenkt ist. Die einfach mal faulenzen dürfen, statt morgens in der Hektik des Alltags zur Arbeit zu hetzen. Die pure Lust am Leben zurückzugewinnen, dazu sind diese Sommertage uns geschenkt.
Ich weiß, "Lust" hatte in der Kirche immer einen bitteren Beigeschmack, denn alles, was Lust schenkte, stand immer auch im Ruf, Sünde zu sein.
Aber vergessen wir über all dem nicht, daß Gott diese Welt geschaffen hat, und daß er sie "gut" nannte, als er sie sah. Versuchen Sie – gerade im Urlaub – einmal die Welt mit seinen Augen zu sehen, und mit der vollen Lust am Leben sich mit ihm zu freuen an den Dingen, die er geschaffen hat.

 


(C) 2003 Heribert Ester