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Die Anliegen des Volkes Gottes

Die Bischöfe sollten sich ihrer eigentlichen Aufgabe, "Hirte" einer bestimmten "Herde", Vorsteher der "Gemeinschaft des Volkes Gottes" und letztlich auch Vertreter ihrer Ortskirche, ihrer Region in der Weltkirche zu sein, bewußt werden. In erster Linie haben sie die Interessen ihrer Gläubigen zu wahren. Und in der Wahrung dieser Aufgaben haben sie die Anweisungen aus Rom abzuwägen und diese nicht einfach den Gläubigen überzustülpen nach dem Motto "Friß oder stirb" oder "Nur so wirst du das Heil erlangen." Die Anliegen des Volkes Gottes, wie sie in Ihrem Kommentar aufgeführt wurden, sind in den letzten Jahren ohne ein befriedigendes Ergebnis geblieben. Ein Problem wurde nach dem anderen plattgemacht.
Bei dem derzeit herrschenden Machtanspruch im Vatikan ist der Vertrauensverlust gegenüber der Lehrautorität enorm groß, weil sich keiner so richtig verstanden und angenommen weiß. Der über viele Jahre gewachsene Glaubenssinn des Volkes Gottes findet keine Resonanz und in wachsendem Demokratieverständnis und Demokratieverhalten ist man immer weniger geneigt, sich einem autoritären Verhalten zu unterwerfen und entsprechende Anweisungen zu befolgen, vor allem, wenn man diese nicht mehr nachvollziehen kann.
Ich kann nur hoffen und wünschen, daß unsere Bischöfe dies bald verstehen, und daß sie dann sagen:
"Wir haben verstanden"!

Heinz Pangels, Königswinter
Christ in der Gegenwart, 35/2003, S. 294

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